Hier ein fiktives Interview:
Moderator: Herr Beck, Sie treten nun massiv dafür ein, dass auch Personen
ohne gültigen Führerschein tagtäglich Auto fahren dürfen.
Herr Beck: Das ist richtig.
Moderator: Wie begründen Sie das?
Herr Beck: Nun, allen Personen ohne gültigen Führerschein darf doch die
nicht Teilhabe am Straßenverkehr verwehrt werden. Das ist
doch pure Ausgrenzung. Da schürt man doch den alltäglichen
Rassismus, da zündelt man und fischt am rechten Rand. Diese
Personen haben ebenfalls ein Anrecht darauf, die täglichen
Vorteile des selbstgesteuerten Automobils zu nutzen.
Selbstverständlich einschließlich des Spaßfaktors, der damit
verbunden ist und der auch nicht ersatzweise anderweitig
eingeholt werden kann.
Moderator: Aber führt das nicht zu einer zusätzlichen Gefährdung anderer
Verkehrsteilnehmer?
Herr Beck: Nein, denn die weitaus meisten Unfälle werden von Fahrern
mit gültigem Führerschein verursacht. Da ist die Zahl der
anderweitig verursachten Unfälle vernachlässigbar gering.
Moderator: Also jeder darf fahren?
Herr Beck: Wesentliche Teile der Straßenverkehrsordnung sind über 50 Jahre alt.
Einige davon sind noch aus den dreißiger Jahren des vorigen
Jahrhunderts und aus der Nazi-Zeit. Da müssen wir endlich mit
dem Fortschritt gehen und dürfen nicht rückständig bleiben.
Moderator: Auch die Nutzung von Autos wollen Sie neu gestalten?
Herr Beck: Ich bin Verfechter des „Unkonventionellen Car-Sharings“.
Moderator: Wie funktioniert das?
Herr Beck: Nun, jeder nimmt sich das Auto, das gerade in Reichweite steht, fährt
zum Zielort und stellt es dort ab.
Moderator: Aber, ist das nicht Diebstahl?
Herr Beck: Ich nenne es „Unkonventionelles Car-Sharing“.
Moderator: Mit welchem Recht darf jeder andere Autos nutzen?
Herr Beck: Wir haben unseren gesamten Wohlstand nur auf Kosten anderer
Länder erreicht, insbesondere der Länder der dritten Welt. Da ist es
geradezu unsere Pflicht, diese quasi Ausbeutung durch geeignete Maßnahmen
zurückzugeben. Es hat eigentlich jeder – ich sage ausdrücklich jeder –
das gleiche Recht mit einem parkenden Auto zu fahren wie die Person,
die man nach momentanem Duktus noch Besitzer nennt.
Moderator: Vielen Dank Herr Beck für das Interview und noch einen schönen Abend mit
Ihrer Verlobten Christel.
Herr Beck: ???