Das Unwort der überalterten Gesellschaft

Wer hat eigentlich das scheußliche Wort der "überalterten Gesellschaft" erfunden? Wer hat diese diskriminierende Wertung vorgenommen? Diese Gesellschaft hat eine Altersstruktur an der es nichts zu mäkeln gibt. Viele der alten Leute sind in Würden alt geworden. Sie haben viel für dieses Land getan, haben es mit ihrer Hände Fleiß aufgebaut. Eine natürliche durch Geburtenrückgang bewirkte Verkleinerung der bundesdeutschen Bevölkerung wäre aus Umweltgründen durchaus wünschenswert. Die Hühner, Schweine, Rinder z.B. würden es uns bei halb so vielen Schlachtungen und besseren Lebensbedingungen danken.

Da gibt es einen Schreiber namens Jakob Augstein, der möglicherweise lediglich wegen seines (nicht durch ihn selbst) bekannten Namens etwas veröffentlichen darf. Er schreibt: "Es wäre ein Zeichen für den weiten Weg, den die Deutschen zurückgelegt haben, wenn sie die Frage der nationalen Identität nach den Regeln der ökonomischen Vernunft beantworten würden." Was hat nationale Identität mit ökonischer Vernunft zu tun? Und wo gibt es überhaupt unstreitige Maxime der ökonomischen Vernunft? Die Regeln der ökonomischen Vernunft stellt natürlich Herr Jakob Augstein selber auf.

Weiterhin schreibt der Visionär mit durchaus begrenzter Vorhersehkraft: "Es gibt kein Bleiberecht in der Vergangenheit. Auch nicht für die Angstvollen und die Angstmacher, die Strobls, Seehofers, Söders." Kann man noch oberflächlicher mit wirklichen Problemen und den Personen, die sie ernst nehmen, umgehen?

Gegen Ende fällt Herrn Jakob Augstein folgendes auf: "Es gibt Vorstädte in München, Hamburg, Berlin, die lassen dieses kommende Leben erahnen: keine Ausländer, keine Kinder, aber dafür ganz viele faltige Deutsche in Jack-Wolfskin-Jacken. " Herr Jakob Augstein (Jahrgang 1967) zählt sich selbst offensichtlich noch nicht zu den faltigen Deutschen. Vielleicht wegen seines retuschierten Konterfeis bei Spiegel-Online. Manchmal, Herr Augstein, ist auch das Gehirn schon wesentlich faltiger, als es einem selbst auffällt.

Ein bisschen mehr Respekt vor den Lebensleistungen von Menschen gegenüber denen, die für dieses Land noch gar nichts getan haben, wäre schon angebracht. Dazu gehört jedoch eine Mindestsensibilität, die nicht jeder hat.